Es war einmal

Von Kindesbeinen an


Als Kind und Jugendlicher war ich in meiner Heimat-Kirchengemeinde in Osnabrück-Schinkel sehr engagiert. Zuerst als Messdiener, später als Lektor, Gruppenleiter und im Pfarrgemeinderat. Weil ich in der Jugendarbeit zu Hause war, suchte ich schließlich Kontakt zum Ordenshaus der Salesianer Don Boscos in Calhorn (Essen / Oldeburger Land). Die kümmern sich nämlich vor allem um Jugendliche. Schließlich trat ich in den Orden ein und verbrachte dort mehrere Jahre.

Anschließend begann ich mit der Ausbildung als Pastoralreferent und wurde, wie die meisten, in Kirchengemeinden eingesetzt. Weil ich immer wieder neue Herausforderungen suchte, habe ich daneben auch weitere Aufgaben übernommen.



Im Diözesanlager "uHrsprung" in Vechta



DPSG - Die Pfadfinder


Die erste Herausforderung suchte eher mich als ich sie. Ein Kollege bat mich, als Stadtjugendseelsorge doch mal die örtlichen Pfadfinder vom Stamm St. Christopherus der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg zu besuchen. Schneller als ich gucken konnte, war ich dort zum Kuraten (geistlichen Begleiter) gewählt, und schon ein Jahr später wurde ich Bezirkskurat für das ganze Oldenburger Land. 10 Jahre war ich im Stamm aktiv, sechs im Bezirk. Im Stamm leitete ich auch jahrelang eine Gruppe der Pfadfinderstufe. Den Cloppenburger Stamm gibt es leider nicht mehr. Ich fühle mich den Pfadfindern aber bis heute verbunden.

Für meinen Pfadfinderstamm habe ich übrigens 1993 meine allererste Homepage gebastelt. Die sah aus heutiger Sicht so schrecklich aus, dass ich sie lieber nicht zeige. Hier die letzte Version von 2002:

 

Homepage des Cloppenburger Pfadfinderstammes




Internetseelsorge - was ist das?


ZDF-Bericht über funcity



funcity-Kirche

Eine Kirche stellt man sich als großes Gebäude aus Stein vor. Aber Kirche besteht vor allem aus den Menschen, die zu ihr gehören. Und sie ist seit den Zeiten des Paulus, der auf dem Marktplatz predigte, überall zu Haus, wo Menschen sich mit dem Sinn des Lebens und mit Gott beschäftigen oder einfach als Christen füreinander da sind.

Und so gibt es die Kirche auch im Internet. Nicht aus Steinen erbaut, sondern aus Bits und Bytes. Aber das Wichtigste ist: die Menschen in ihr sind echt, besonders auch die Seelsorger, die für die Nutzer mit ihrem richtigen Namen und Informationen zur Person erkennbar sind.


Internetseelsorge - wird da virtuell gebeichtet? Oder Gottesdienst gefeiert? Die Vorstellungen sind oft vage, wenn man davon spricht. Ich habe mich im Jahre 1999 auf dieses Abenteuer eingelassen und in funcity bis 2010 mitgemacht. Im Chatraum bei funcity traf ich am Dienstagabend ab 20.30 Uhr Menschen aller Art. Nicht nur Christen, auch weit vom Glauben Entfernte oder Suchende. Sie alle schätzen die Möglichkeiten des Mediums Internet, um auch ernsthaft miteinander reden zu können. Ähnlich ist es bei kirchensite (jetzt kirche-und-leben.de), wo ich von der Gründung 2003 bis Ende 2014 dabei war. funcity gibt es immer noch. Die Kirche schloss allerdings im Februar 2018 ihre Pforten. Die Kirchenseiten von Kirche+Leben haben jetzt eine eigene Seite: Haus der Seelsorge.

 

Wie geht das?


Im allgemeinen Chat sprechen die Beteiligten über ein Thema, auf das sie sich am Anfang einigen. Daneben kann man noch "flüstern". Wenn man auf einen Namen klickt, öffnet sich ein Fenster für einen privaten Chat. Und hier sind die Seelsorger(innen) als vertrauenswürdige Gesprächspartner gefragt. Während alle Anderen sich hinter ihren Chatnamen zurückziehen können, wenn sie möchten, treten die Seelsorger mit Gesicht und Namen auf.
Während die meisten Menschen sich in einem Gespräch unter vier Augen langsam herantasten, geht es im Flüsterchat "unter vier Händen" oft schon im zweiten Satz zur Sache. Ohne Umschweife schildern die Chatterinnen und Chatter, was ihnen auf der Seele brennt. Auf die Verschwiegenheit der Seelsorger können sie dabei unbedingt setzen. Und so manches Mal kommen sie in der nächsten Woche wieder, um das persönliche "Gespräch" weiter zu führen. Oder sie nutzen den Kontakt per e-Mail.



Beten im Chat


Im funcity-Chat stand am Ende des 90-minütigen Kirchenchats immer das Gebet. Das haben nicht etwa die Seelsorger eingeführt, sondern die Nutzer eingefordert. Zunächst kann jeder, der möchte, Fürbitten beitragen, dann wird gemeinsam, Satz für Satz das Vater unser gebetet, und schließlich erteilt ein Seelsorger den Segen. Gemeinsames Beten an verschiedenen Orten - kein Gottesdienst im herkömmlichen Sinn, aber doch geistliches Tun in Gemeinschaft. Am letzten Sonntag im Monat beteten die (echten) Schwestern und Brüder aus dem ersten Internet-Kloster interaktiv die Komplet.





funcity


funcity ist, wie der Name schon sagt, eine "Spaßstadt". Hier kann man spielen, Leute in Chaträumen treffen und manches mehr. Und es gibt seit 1998 auch eine Kirche in dieser Internetstadt. Und hier geht es zwar manchmal humorvoll, aber dennoch ernsthaft zu. Seit 1998 chattteten hier zweimal in der Woche echte Seelsorgerinnen und Seelsorger aus Norddeutschland mit interessierten Menschen aus der ganen Welt. Zur Kirche gehörte auch das vermutlich erste Online-Kloster der Welt. 1999 - 2010 gehörte ich zum Seelsorgerteam. Anfangs belächelt, gilt diese Internet-Kirche in einer sehr weltlichen Umgebung nun als Pionier dieser Seelsorge. 2010 wurde das Projekt mit dem Bonifatiuspreis ausgezeichnet. Im Februar 2018 schloss die Kirche ihre Pforten, weil es zu wenige Mitarbeiter gab.







 

Notfallseelsorge / Krisenintervention



Eininge der Mitarbeiter des Teams "Mitte"



Erste Hilfe für die Seele


Seit der Gründung der Notfallseelsorge im Kreis Cloppenburg 2001 habe ich im Team der Notfallseelsorge / Krisenintervention mitgarbeitet. Ein guter Bekannter, der beim Rettungsdienst beschäftigt ist, machte mich darauf aufmerksam, dass für die äußerlich Unverletzten und für die Angehörigen oft niemand mehr da sei, wenn der Rettungsdienst abrücken müsse.

Als 2001 die ersten Schritte im Kreis Cloppenburg unternommen wurden, war ich sofort dabei. Ende 2015 habe ich meine Tätigkeit in diesem Bereich beendet. Inzwischen gibt es ein sehr breit gefächertes großes Team der Psychsozialen Notfallversorgung (PSNV), das diese Aufgaben wahrnimmt.

Notfallseelsorge: Ich finde, dies ist ein elementarer Bereich der Seelsorge. Und deshalb möchte ich hier einmal vorstellen, was das eigentlich ist.








Wozu?

Übung mit einem simulierten Eisenbahnunfall

(Zeitungsfoto)


Wer kümmert sich um die Eltern, wenn die kleine Tochter im Badesee ertrunken ist ? Wer hat während des Einsatzes auf der Autobahn Zeit, sich um den kleinen Jungen zu kümmern, der weinend mit seinem Teddy im Arm am Straßenrand steht und darauf warten muss, dass das Autowrack mit seinen Eltern geborgen wird ? Wer steht dem LKW-Fahrer bei, der eine Fahrradfahrerin überfahren hat und jetzt völlig apathisch im Polizeiwagen sitzt ? Wer bleibt bei dem fassungslosen 72-jährigen Mann, dessen Frau nicht reanimiert werden konnte, wenn das Rettungsteam abrücken muss? Wer überbringt mit der Polizei eine Todesnachricht und bleibt dann auch vor Ort? Für all diese Fälle und viele mehr wurde in Cloppenburg wie in vielen anderen Gegenden die Notfallseelsorge / Krisenintervention ins Leben gerufen.

Neben den Einsätzen mit wenigen Beteiligten gibt es auch im Landkreis Cloppenburg immer wieder Großeinsätze. Außer zahlreichen Rettungskräften sind dort auch schon mal bis zu 10 Mitarbeiter der Notfallseelsorge / Krisenintervention dabei. So, als ein Autofahrer in mehrere Gruppen feiernder Jugendlicher hinein fuhr. 14 Personen wurden dabei erheblich verletzt, hunderte waren indirekt betroffen. Oder als ein Kleinbus mit 13 Insassen verunglückte und es viele Tote und Verletzte gab. Oder als bei einer Musikveranstaltung ein Teilnehmer verstarb und über 600 Personen in der Halle es miterleben mussten. Zwei Musikvereine und einige Einzelpersonen wurden da betreut...


 

Wer?


Die Notfallseelsorge / Krisenintervention setzt sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der evangelischen und katholischen Kirche, des Rettungsdienstes sowie aus Psychologen, Sozialarbeitern und weiteren Personen zusammen. Sie alle sind unter dem Dach des Deutschen Roten Kreuzes, Kreisverband Cloppenburg organisiert und werden dort für ihre Aufgabe ausgebildet.

Die Mitarbeiter fühlen sich dabei, je ihrem Gewissen verpflichtet, von der Liebe Gottes zu den Menschen geleitet und dem Nächsten gegenüber im humanitären Geiste verantwortlich.



 

Für wen?


Die Notfallseelsorge / Krisenintervention ist ein Angebot für Menschen in (akuten) Krisensituationen. Dieser Dienst ist als "Erste Hilfe für die Seele" rund um die Uhr erreichbar. Er wendet sich an all diejenigen, die mit extremen und belastenden Situationen konfrontiert sind. Das Angebot richtet sich demnach sowohl an Opfer als auch an Angehörige oder an Helfer. Die MitarbeiterInnen wollen Partner zu sein für Menschen in Not, für die sich in der akuten Notfallsituation keiner zuständig fühlt. Es ist ein einmaliger Einsatz. Weitere Betreuung und Begleitung wird vermittelt. Das Einsatzgebiet umfasst in drei Untergruppen den ganzen Landkreis Cloppenburg.



Wie?


Träger ist der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes Cloppenburg. Die Ausrüstung (Notfallkoffer, Schutzkleidung, Ausweise usw.) werden vom DRK bereitgestellt und finanziert. Die SeelsorgerInnen und Kriseninterventionshelfer treffen sich regelmäßig zum Austausch und zur Supervision.

Die Großleitstelle in Oldenburg fordert den Seelsorger an, wenn es Polizei oder Rettungsdienst vor Ort für geboten halten. Privatpersonen können diesen Dienst nicht direkt anfordern.

Im Landkreis gibt es drei Teams (Nord - Mitte - Süd) nach den drei Rettungsbereichen des DRK. So können die Helfer im großflächigen Landkreis immer schnell vor Ort sein. Immer eine oder zwei Personen haben in jedem Bereich eine Woche Bereitschaftsdienst. Bei Bedarf können schnell weitere Notfallseelsorger oder Kriseninterventionshelfer hinzugerufen werden. Es gibt im Bereich Mitte, zu dem ich gehörte, ein Einsatzfahrzeug für diesen Zweck. Es ist ein schlichter VW-Bus mit Aufschrift der Roten Kreuzes.





 




Nach einem Großeinsatz besuchte uns der NDR für die Sendung "Niedersachsen - das Magazin".
Bei einem Einsatz wurden wir vom ZDF gefilmt (rechts unten).
(Zum Vergrößern anklicken)


Ich habe mich viele Jahre um einige Webseiten gekümmert, die nun von anderen gestaltet werden oder nicht mehr bestehen. Hier eine Auswahl.



DPSG - Stamm Cloppenburg

Homepage des Cloppenburger Pfadfinderstammes


Meine allererste Homepage war die des DPSG-Pfadfinderstammes St. Christopherus ist Cloppenburg. Denn dort habe ich mich sehr eingesetzt und auch selbst verschiedene Gruppen der Pfadfinder und der Jungpfadfinder geleitet. Heute besteht der Stamm nicht mehr, auch wenn frühere Mitglieder noch auf Bezirksebene aktiv sind. Und so gibt es auch die Homepage nicht mehr.

> Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) - Bundesverband
> DPSG - Bezirk Oldenburg



 




Wallfahrtsort Bethen

So sieht die Homepage heute aus.

Meine Frau war lange Zeit im Wallfahrtsort Bethen tätig, und weil ich auch in der Gemeinde wohnte, habe ich eine Homepage für den Wallfahrtsort aufgebaut. Nachdem wir weggezogen waren, habe ich die Seiten an einen anderen Webmaster übergeben. Es gibt die Seiten heute noch. Sie haben sich natürlich inzwischen verändert, aber viele Inhalte sind noch gleich geblieben.

> Wallfahrtsort Bethen




 


Kindergarten Bethen

Kindergarten Bethen

Für den Kindergarten Bethen gestaltete ich später auch noch eine Homepage. Natürlich sieht sie heute anders aus, aber sogar das Titelbild ist gleich geblieben - noch dazu einige Inhalte.

> Kindergarten Bethen



 

Internetkirche


Zur Internetseelsorge hatte ich auch einige Infos im Netz. Sie sind jetzt offline.


holger-meyer.net